Das heutige Igling, liegt an der ehemaligen Via Claudia Augusta, der damaligen Hauptverkehrsverbindung im Lechfeld der Römerzeit. Erste Siedlungsspuren weisen auf die Bronzezeit, sowie später - während der Völkerwanderung an einigen Plätzen der Tangente Augsburg Landsberg hin. Nach dem Zusammenbruch des Westgotenreiches, führten während der Völkerwanderung Merowingerkönige (5.-7.Jhdt n.Chr.). ihre Expansionszüge, entlang dieser Route in den Süden.
Zugänge zu den günstig gelegenen alten Donauübergängen waren Zeugnisse zur Terrainsicherung dieser Expansionspolitik.
Dieses Gebiet wurde bereits intensiv bewohnt und bewirtschaftet. Bereits aus dem Geschlecht der Merowinger und später der Karolinger siedelten kleine Dorfgemeinschaften - Familienclans (ca. 50-80 Personen). Siedlungsgrabungen/Reihengräber (6.-7. Jhdt.) zeugen aus dieser Zeit:
Igling bezog seinen Namen von der alemannischen Bezeichnung für Igel. "Igilo" - erstmalig urkundlich erwähnt 1126 n.Chr. (Hiepp 1966,88) und gibt damit den Hinweis auf eine Ortsgründung durch die Sippe des "Igilo" (Streichele/Schröder 1912-32 S. 279; Heimatbuch 1982, Seite 83). "Igilo" entstammte dem Geschlecht der Staufer. Der Iglinger Ortsadel errichtete eine Burg, dessen Standort zuerst auf dem Stoffersberg entstand, um 1300 aber zum Standort des heutigen "Schloss-Igling" wechselte.
Eine wichtige mittelalterliche Verbindungsstraße führte damals von Kaufering über Igling, wo sie auf die Reichsstraße Mindelheim-Landsberg traf. Erstmalig differenziert wird zwischen Ober- und Unterigling 1195 - erwähnt "in superiori Iglingen". 1191 gelangte das ursprünglich schwäbisch beherrschte Igling an das Geschlecht der Hohenstaufen.
Der letzte Hohenstaufer - Konradin veräußerte Igling mit zahlreichen anderen Orten am Lechrain an die Herzöge von Bayern, um seinen Zug nach Italien vorbereiten zu können. Dies wurde die "Konradische Schenkung" genannt.
Im 30jährigen Krieg wurde Oberigling (1632-34) von den Schweden gebrandschatzt. Viele Bewohner starben während dieser Zeit an der Pest. 1671 listet das Steuerbuch zehn Bauernanwesen, die "Rollmühle" und 36 Söldenhäusel auf (Steuerbuch 1671, Nr. 222). Im Jahre 1692 übergab Kurfürst Maximilian das Schloss Igling seinem Obristen-Kanzler - Joachim, Freiherrr von Donnersberg. Nach dem Erlöschen dieses Familienstammes kaufte im Jahr 1866 Leopold, Graf von Maldeghem das Gut Igling, und ermöglichte damit auch den Bau der ersten Bahnlinie von Lindau nach München. Nach großflächiger Enteignung während des 2. Weltkrieges, Beschlagnahmung durch die SS und nach dem Krieg Aussenstelle des Landsberger Gefängnisses, wurde das Schloss als Flüchtlingsunterkunft genutzt. 1974 wurde das Schloss großflächig renoviert und durch anschließende Nutzung von Golfflächen (1991) der Öffentlichkeit zugänglich.
Erste nachweisliche Siedlungsspuren fanden sich in den Ausgrabungen an verschiedenen Stellen. Vorgeschichtliche Grabhügel u.a am Stoffersberg, im "Vorderen Jesuitenholz" (südlich der A96), Siedlungsgruben aus Neolithikum und aus der Laténezeit. Der mittelalterliche Burgstall auf dem Oberriedberg, eine keltische Viereckschanze (Iglinger Horst). Reste der alten Römerstraße Via Claudia Augusta (flacher Kiesdamm zwischen dem Stoffersberg und dem Stoffersfeld. Reste einer Römerdarre nördlich Unterigling, nähe Straßenanbindung Igling-Hurlach).
Folgende interessante (jüngere) belegte Grabungsfunde
konnten festgestellt werden:
Igling - Loibachanger
Igling - Kapellenfeld
Igling - (Ad Novas) Römerdarre
Igling - Stoffersberg
Igling - Schlossberg (in Vorbereitung)
weitere historische Plätze in/um Igling (in Vorbereitung)
Links/Services zu:
Gemeinde Igling / Holzhausen Interneteseite der Gemeinde Igling & Holzhausen
Schloß Igling e.V Internsetseite der Fam. Maldeghem
GolfClub Schloss Igling e.V.www.golfclub-igling.de
Schloß Igling 4 - 08248/1893
Schlossstuben Igling maps.google.com
Schloß Igling 2 - 08248/901770